Die Glasfaser Anbieter arbeiten mit Hochdruck am bundesweiten Netzausbau. Für viele Haushalte rückt damit sicheres Highspeed-Internet mit bis zu 1.000 Mbit/s in den Bereich des Möglichen. Höchste Zeit also für einen Vergleich der Glasfaser Anbieter und eine Prüfung der Qualitätskriterien.
Noch immer dominiert in deutschen Haushalten der DSL-Anschluss. Doch vermutlich nicht mehr lange. Die Bundesregierung zielt auf eine 50prozentige Glasfaser-Versorgung bis Ende 2025. Da lohnt sich ein genauer Blick auf die deutschen Glasfaser Anbieter. Wie viele gibt es? Worin unterscheiden sich ihre Angebote? Und worauf müssen Sie beim Vergleich achten?
Zurzeit gibt es in Deutschland nur acht große Glasfaser Anbieter. Und genau das erleichtert Ihnen den Vergleich. Unangefochtener Markt- und Technologieführer ist die Telekom. Sie versorgt (Stand April 2022) 3,6 Millionen deutsche Haushalte mit schnellen Glasfaser Anschlüssen. Zudem kooperiert die Deutsche Telekom beim Glasfasernetz-Ausbau mit regionalen Anbietern wie der EWE AG in Oldenburg.
In unserem Vergleich betrachten wir die Deutsche Telekom AG, Vodafone GmbH, o2 Telefonica S. A., die 1&1 Telecommunications SE sowie die Deutsche Glasfaser Holding GmbH. o2 baut sein Netz vor allem in Hamburg aus, erstreckt sein Versorgungsgebiet aber nach und nach auf weitere Gebiete Deutschlands. Die anderen Glasfaser Anbieter agieren bundesweit. Hinzu kommen regionale Versorger wie EWE, M-net, NetCologne, Glasfaser Nordwest, SWN, E.ON und EnBW.
Prüfen Sie beim Glasfaser Anbieter Vergleich zuerst die Verfügbarkeit für Ihren Wohnort und Ihre genaue Anschrift. Am besten aufgestellt ist die Telekom mit ihrem Ziel von 5,4 Millionen FTTH-Anschlüssen bis Ende 2022. Sofern noch kein Anschlusskabel vorliegt, wenden Sie sich bitte direkt an die zuständigen Provider, um mehr über die zukünftige Glasfaser-Verfügbarkeit zu erfahren.
Die Anschlusstechnik von Glasfasern kennt vier Varianten: FTTH, FTTB, FTTC und FTTN. Diese Abkürzungen stehen für den Ort des Anschlusses. Nur FTTH (Fiber to the Home) ist ein echter Glasfaseranschluss, der in Ihrer Wohnung, an der Telefonbuchse endet. Alle anderen Verbindungen verlangsamen sich durch die Weiterführung per Kupferkabel.
Beim Vergleich der Glasfaser Anbieter spielen die Anschlusskosten eine Rolle. Es gibt zwei Möglichkeiten: Der Installationsvertrag mit oder ohne Nutzungsvertrag. Lassen Sie sich einen Glasfaseranschluss legen, ohne mit dem Unternehmen einen Nutzungsvertrag abzuschließen, entstehen Kosten zwischen 500 und 1.000 Euro.
Bei Kombiverträgen nehmen Telekom, Vodafone, o2, Deutsche Glasfaser und die anderen Glasfaser Anbieter nur eine geringe oder gar keine Anschlussgebühr. Im Gegenzug gehen Sie eine Mindestvertragslaufzeit bei dem Glasfaser Anbieter ein. Das ist für Sie in der Regel günstiger.
Die Fachzeitschrift Connect hat die Telekom zum Testsieger ernannt. Gegenstand des Tests waren die Zuverlässigkeit von Sprachtelefonaten, Webseitenaufrufen sowie der Down- und Uploads. Es handelt sich also um einen Test der technischen Zuverlässigkeit aller Anbieter. Bemängelt wurde, dass sowohl bei Telekom wie o2 die tatsächlichen Download-Geschwindigkeiten vom vertraglich vereinbarten Maximalwert abwichen. Unter den regionalen Anbietern ist die Deutsche Glasfaser zum Testsieger gekürt worden.
Fürs gelegentliche Surfen im Internet genügt ein günstiger Glasfaser-Tarif mit einer Bandbreite von unter 100 Mbit/s im Download. Eltern, die im Homeoffice arbeiten und internetaffine Kinder haben, liegen mit Bandbreiten zwischen 100 und 400 Mbit/s richtig. Alles darüber hinaus ist eher für Firmen interessant. Ein Tipp: Wählen Sie einen niedrigeren Datentarif. Sollten Sie Mehrbedarf feststellen, lässt sich Ihr Vertrag upgraden. Beim umgekehrten Weg vom großen Datenvolumen zum kleineren Volumen zeigen sich die Glasfaser Anbieter nicht immer so geschmeidig.
Theoretisch gilt: Die Glasfasernetze stehen allen Internet-Anbietern offen. Für einen von der Telekom verlegten Glasfaseranschluss dürfen Sie einen Vertrag bei einem anderen Glasfaser Anbieter abschließen. Das sagt die Theorie. In der Praxis beschränken sich die meisten Internetanbieter auf ihre eigenen Netze. Darum fragen Sie am besten direkt bei Ihrem Glasfaser Anbieter nach, zu dem Sie wechseln möchten. Kooperiert dieser mit Ihrem derzeitigen Anbieter, erteilen Sie ihm einen Wechselauftrag. Der neue Anbieter kümmert sich dann um die Kündigung Ihres bestehenden Vertrages.
Die Kündigung Ihres Anbieters ist regulär erst zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit von maximal 24 Monaten möglich. Darüber hinaus gilt es eine Kündigungsfrist einzuhalten. Diese liegt je nach Internetanbieter bei ein bis drei Monate vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit. Haben Sie diese Kündigungsfrist verpasst, können Sie Ihren Glasfaser-Vertrag nach Ablauf der Mindestlaufzeit zum Ende eines jeden Monats kündigen.
Grundsätzlich sind die Anbieter nicht überall verfügbar, da mehrere Unternehmen für den Glasfaser-Ausbau in Deutschland verantwortlich sind. Der Ausbau erfolgt vor allem regional, so dass wir längst nicht von einer flächendeckenden Verfügbarkeit sprechen können. Besonders groß ist das Angebot in den Stadtstaaten Berlin und Bremen und Hamburg. Darüber hinaus profitieren auch ländliche Regionen vom aktuellen Glasfaser-Ausbau. Die Voraussetzung ist, dass eine entsprechend hohe Nachfrage vorhanden ist bzw. erwartet werden kann.